Martin und das kleine Schwarze

Wir sprechen hier nicht von einem klassisch-elegant geschnittenen schwarzen Kleid, sondern von der Waldstaude, einer Urform des Roggens, sehr ursprünglich, robust und genügsam.

Ursprünglich wurde die Waldstaude vor allem auf kleinen Lichtungen und an schattigen Waldstellen angebaut. An ihren Ähren sitzen viele kleine, dunkle Körner. Daher die Bezeichnung, das „kleine Schwarze“.

Die Waldstaude ist wegen ihrer geringen Ertragskraft zusehends in Vergessenheit geraten. Beim Pfösl pflanzen wir diesen besonderen Roggen seit 2017 an. Dass er auf einer Höhe von 1375 Metern so hervorragend gedeiht, hat uns positiv überrascht. Pflügen, sähen, das Getreide schneiden, anschließend auf traditionelle Weise zu Garben binden und damit „Hocker“ in Form von „Mandln“ oder „Weibelen“ errichten, bis das Getreide schließlich gut getrocknet in den Stadl transportiert werden kann, wo es bis zum Winter auf seine Verarbeitung wartet, sind Schritte, die stets von unserem Alleskönner Martin begleitet werden.

Die Waldstaude ist eine überjährige Roggensorte. Nach der Aussaat, früher um den Johannistag, am 24. Juni, wird das Getreidegras im Herbst beweidet oder gemäht. Die Pflanze überwintert, bis sie im Frühjahr heranreift, um im Sommer geerntet zu werden. Die Halme samt Ähren werden über zwei Meter lang. Die kleinen Körner enthalten wesentlich mehr Ballaststoffe, wertvolle Vitamine und Mineralstoffe als großkörnige Roggensorten.

Vor einigen Tagen hat Martin die in der Scheune gelagerten Ähren gedroschen und das Gemisch aus Kurzstroh, Körnern und Staub zum Reinigen durch die Windmühle geschickt. In Säcken verpackt warten die Körner nun auf die Brotbacktage. Bei diesen verarbeiten Eva und Brigitte mit interessierten Gästen das gemahlene Korn zu Laiben aus Sauerteig, bevor sie Chefkoch Markus gekonnt im 300 Jahre alten Steinofen knusprig bäckt.

Verkosten können Sie die handgemachten Brote jeden Donnerstagabend, wenn sie wollen auch gerne im kleinen Schwarzen.


Ich wünsche Ihnen genussvolle Tage.

Euer Daniel
Pfösl Magazin
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